Das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz kommt

In diesem Beitrag setzen wir uns mit dem neuen Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz auseinander, welches aktuell vom Bundesrat vorangebracht wird, um die Berufsbildung in Deutschland zukunftsfähiger zu gestalten. Das Gesetz soll dies erreichen, indem es die Digitalisierung vorantreibt, die Anerkennung erworbener Fähigkeiten fördert und die individuelle Karriereentwicklung erleichtert. Soweit so gut!

Aus Zubido-Sicht wichtig: Die berufliche Ausbildung wird weiterhin Vorrang haben!
Der Bundesrat möchte die individuelle berufliche Handlungsfähigkeit basierend auf der Grundlage anerkannter Ausbildungsberufe bestätigen. Der Gesetzentwurf zielt dafür darauf ab, neue Validierungsverfahren im Berufsbildungsrecht einzuführen, was von den Unternehmen, Kammern und Ländern grundsätzlich auch unterstützt wird.

Zu Recht wurden jedoch von mehreren Seiten Änderungsanträge für das Gesetz eingebracht, um solche Validierungsverfahren auf Personen zu beschränken, die keinen formellen Berufsabschluss haben, die eine umfangreiche Berufserfahrung vorweisen können und für die eine traditionelle berufliche Ausbildung nicht mehr geeignet ist. Dadurch soll verhindert werden, dass die neuen Möglichkeiten das bewährte duale Ausbildungssystem untergraben und dass Jugendliche womöglich dazu verleitet werden, eine solche Validierung als direkten Einstieg in das Berufsleben und vermeintlich einfacheren Weg zur beruflichen Qualifikation zu betrachten (insbesondere da der zweite Lernort, die Berufsschule, umgangen werden könnte). Berufsschulen spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Erweiterung der Allgemeinbildung und der berufsübergreifenden Fähigkeiten und Kompetenzen der angehenden Fachkräfte.

Klare Abgrenzung zur dualen Ausbildung
Die Länderkammer fordert unter anderem, dass das Validierungsverfahren nur Personen offensteht, die mindestens 25 Jahre alt sind. Darüber hinaus wurde gefordert, dass die für die Validierung erforderliche Berufserfahrung mindestens das Zweieinhalbfache der regulären Ausbildungszeit betragen sollte.

Der Bundesrat hat diese Anträge diskutiert und spricht sich für entsprechende Anpassungen am Gesetz aus, mit welchen sich nun der Bundestag befassen wird.

Worum geht es bei dem Gesetz dann überhaupt?
Im Grunde geht es um mehr Durchlässigkeit im Arbeitsmarkt. Die Motivation hinter der Gesetzgebung begrüßen wir. Deutschland hinkt in Sachen Digitalisierung außerdem immer noch weit hinterher und gerade im Bereich der beruflichen Bildung beweisen Lösungen wie unsere Azubi-App (digitales Berichtsheft / digitaler Ausbildungsnachweis), wie sehr Prozesse in den Betrieben vereinfacht werden können. Gerade an den Schnittstellen zu den Schulen und Kammern zeigt sich aber auch, dass wir hier noch ganz am Anfang stehen. Dass neue Gesetz zur Berufsbildungsvalidierung und Digitalisierung wird hoffentlich das eine oder andere in Bewegung setzen, auch wenn die duale Ausbildung selbst hierbei zunächst gar nicht im Fokus steht.

Anpassungen an die Anforderungen des Arbeitsmarktes
Das neue Gesetz soll die Berufsbildung besser an die Anforderungen des Arbeitsmarktes anpassen, indem es einerseits die Entwicklung digitaler Kompetenzen und Fähigkeiten fördert und anderseits der Realität entgegenkommt, dass mitunter sehr unterschiedliche Karrierewege zu einer bestimmten Profession führen können. Dies trägt dazu bei, die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitskräften zu erhöhen, dem Fachkräftebedarf der Betriebe entgegenzukommen und den digitalen Wandel in der Wirtschaft zu unterstützen.

Die Verbesserung der Vergleichbarkeit von Qualifikationen
Die Gesetzgebung zielt darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit von beruflichen Qualifikationen zu verbessern. Dies wird durch die Einführung von Validierungsverfahren unterstützt, die es ermöglichen, berufliche Kompetenzen formell zu bestätigen. Dies hilft nicht nur dabei Fähigkeiten anzuerkennen, die durch praktische Erfahrungen erworben wurden, sondern erleichtert auch die Validierung von Kompetenzen, die über Bildungswege im Ausland erworben wurden und für die es in Deutschland bislang keine fachliche Anerkennung gibt.

Die Stärkung der individuellen Karriereentwicklung
Die individuelle Karriereentwicklung soll gefördert werden, indem das Gesetz Möglichkeiten zur Anerkennung informell oder praktisch erworbener Kompetenzen schafft. Dies ermöglicht es Arbeitnehmern ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern, indem sie ihre beruflichen Qualifikationen nachvollziehbar belegen (und diese Belege validieren lassen können). Insbesondere Quereinsteiger, für die es bislang keine verlässlichen Regelungen gab, ziehen hieraus einen echten Mehrwert.

Die Förderung der Digitalisierung in der Berufsbildung
Ein weiteres Ziel des Gesetzes ist es, die Digitalisierung in der beruflichen Bildung voranzutreiben. Dies fördert die Einführung digitaler Werkzeuge und Prozesse, um Ausbildungsabläufe effizienter und zeitgemäßer zu gestalten. Durch die Nutzung digitaler Tools zur Dokumentation von Tätigkeiten (z.B. Digitales-Berichtsheft / Ausbildungsnachweis) kann nicht nur die klassische Berufsausbildung im dualen System zielführend verbessert werden; auch Hilfskräfte und Quereinsteiger profitieren von Software-Tools, mit deren Hilfe sie ihre Qualifikation digital dokumentieren können.

Die Flexibilisierung von Ausbildungsstrukturen
Die starren Ausbildungsstrukturen der Vergangenheit passen oft nicht mehr zu den individuellen Bedürfnissen der Unternehmen. Flexible Ausbildungs- und Qualifizierungsmodelle, die es ermöglichen, Ausbildungsinhalte und -zeiten individuell an die jeweiligen Anforderungen der Betriebe anzupassen, werden daher zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dies erfordert an vielen Stellen eine Neuausrichtung der Ausbildungsorganisation und nicht zuletzt auch eine stärkere Einbeziehung der Bedürfnisse von Arbeitnehmern in den Berufsbildungsprozess.

Fazit zum Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz
Das neue Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz bietet die Möglichkeit, die berufliche Bildung fit für die Zukunft zu machen. Durch die Anpassung an die Anforderungen der Digitalisierung, die Integration digitaler Tools (wie unserer Zubido-App) sowie einer zielführenden Flexibilisierung von Ausbildungsstrukturen, können Arbeitskräfte besser auf die Herausforderungen der Arbeitswelt vorbereitet werden. Entscheidend wird aber sein, dass diese Veränderungen die Beweglichkeit und Durchlässigkeit im Arbeitsmarkt erhöhen, ohne dabei die bewährte duale Ausbildung zu schwächen.

Zu guter Letzt dürfen die Maßnahmen dann aber nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen aktiv umgesetzt und gelebt werden. Die Digitalisierung der beruflichen Bildung muss voran gehen – zum Wohle der Arbeitnehmer, der dualen Ausbildung und nicht zuletzt dem Standort Deutschland.

https://www.bundesrat.de/

 

 

 

 

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